Historischer Respekt: Oberrabbiner von Rom lobt Papst Franziskus und würdigt sein interreligiöses Engagement
Ein Vermächtnis des Dialogs: Oberrabbiner von Rom ehrt Papst Franziskus
Nach dem Tod von Papst Franziskus äußert sich der Oberrabbiner von Rom, Riccardo Di Segni, in den höchsten Tönen über den Pontifex. In einem Exklusivinterview mit Euronews betonte Di Segni die außergewöhnliche Offenheit und Herzlichkeit des Papstes, die maßgeblich zur Verbesserung der Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum beigetragen haben.
Mehr als nur Meinungsverschiedenheiten: Eine Brücke des Verständnisses
Obwohl es im Laufe der Geschichte zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Glaubensrichtungen kam, hob Di Segni hervor, dass Papst Franziskus stets einen Weg des Dialogs und der Versöhnung gesucht habe. "Seine Haltung war geprägt von Respekt und dem Wunsch, Gemeinsamkeiten zu finden," erklärte der Rabbiner. Er betonte, dass der Papst aktiv daran gearbeitet habe, Vorurteile abzubauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Diese Bemühungen haben das Fundament für eine tiefere und respektvollere Partnerschaft zwischen Katholiken und Juden gelegt.
Interreligiöses Engagement: Ein Leuchtfeuer für die Zukunft
Di Segni hob insbesondere das interreligiöse Engagement von Papst Franziskus hervor. Der Papst habe sich immer wieder für den Frieden und die Zusammenarbeit zwischen den Religionen eingesetzt. Er habe sich aktiv an interreligiösen Dialogen beteiligt und sich für die Rechte von Minderheiten und die Bekämpfung von Ungerechtigkeit eingesetzt. "Papst Franziskus hat ein Vermächtnis des Dialogs und der Toleranz hinterlassen, das uns alle inspirieren soll," sagte Di Segni.
Die formelle Anrufung und die Bedeutung der persönlichen Begegnung
Der Rabbiner erinnerte sich an die formelle Anrufung des Papstes und betonte die Bedeutung persönlicher Begegnungen zwischen religiösen Führern. Solche Treffen, so Di Segni, seien unerlässlich, um Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse auszuräumen. Er betonte, dass Papst Franziskus stets bereit war, zuzuhören und sich auf einen offenen Austausch einzulassen.
Ein Verlust für die Welt, aber ein Vermächtnis der Hoffnung
Der Tod von Papst Franziskus ist ein Verlust für die Welt, aber sein Vermächtnis der Hoffnung und des interreligiösen Dialogs wird weiterleben. Riccardo Di Segni drückte seine tiefe Trauer aus, betonte aber auch, dass die Arbeit des Papstes für eine bessere und friedlichere Welt fortgesetzt werden muss. "Wir müssen seinen Spuren folgen und uns für den Frieden, die Gerechtigkeit und die Verständigung zwischen den Völkern einsetzen," schloss der Oberrabbiner von Rom.