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Ungerechte Arztversorgung in Österreich: Sozialverband kritisiert ungleiche Verteilung von Hausarztpraxen

2025-06-13
Ungerechte Arztversorgung in Österreich: Sozialverband kritisiert ungleiche Verteilung von Hausarztpraxen
ZEIT ONLINE

Die Versorgung mit Hausärzten in Österreich ist alles andere als gleichmäßig. Der Sozialverband kritisiert eine ungerechte Verteilung von Hausarztpraxen, die zu erheblichen Versorgungslücken in bestimmten Regionen führt. Besonders betroffen sind ländliche Gebiete und sozial benachteiligte Stadtteile, wo viele Menschen keinen oder nur schwer einen Hausarzt erreichen können.

Warum ist die Verteilung so ungerecht?

Mehrere Faktoren tragen zu dieser Ungleichheit bei. Einer davon ist die wirtschaftliche Lage. Hausarztpraxen in ländlichen Gegenden sind oft weniger rentabel als in städtischen Zentren, was dazu führt, dass sich weniger junge Ärzte für eine Niederlassung dort entscheiden. Auch die hohen Gründungskosten und die bürokratische Hürden können eine abschreckende Wirkung haben. Weiterhin spielt die Konzentration von Ärzten in bestimmten Fachgebieten eine Rolle. Viele junge Mediziner entscheiden sich für spezialisierte Bereiche, was die Zahl der Allgemeinmediziner in bestimmten Regionen reduziert.

Die Folgen für die Bevölkerung

Die ungleiche Verteilung von Hausarztpraxen hat gravierende Folgen für die Bevölkerung. Menschen in unterversorgten Gebieten haben schlechteren Zugang zur medizinischen Versorgung, was zu einer Verschlechterung der Gesundheitslage führen kann. Längere Wartezeiten auf Arzttermine, erschwerte Terminvereinbarungen und fehlende Präventionsangebote sind die Folge. Dies betrifft insbesondere ältere Menschen, chronisch Kranke und Familien mit kleinen Kindern.

Was kann getan werden?

Der Sozialverband fordert eine umfassende Reform der ärztlichen Versorgung. Dazu gehören Anreize für junge Ärzte, sich in unterversorgten Gebieten niederzulassen, wie beispielsweise finanzielle Unterstützung, Schuldeneinstiegszuschüsse oder eine Reduzierung der Bürokratie. Auch die Förderung von Gruppenpraxen und die Stärkung der Telemedizin können dazu beitragen, die Versorgungslücken zu schließen. Eine bessere Planung der ärztlichen Standorte und eine stärkere Berücksichtigung der demografischen Entwicklung sind ebenfalls notwendig.

Die Rolle der Politik

Die Politik ist gefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gerechte und flächendeckende ärztliche Versorgung zu schaffen. Dies erfordert eine langfristige Strategie, die sowohl die finanziellen als auch die strukturellen Aspekte berücksichtigt. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Menschen in Österreich einen gleichberechtigten Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung haben.

Fazit:

Die ungleiche Verteilung von Hausarztpraxen ist ein ernstes Problem, das dringend angegangen werden muss. Eine gerechte und flächendeckende ärztliche Versorgung ist eine zentrale Aufgabe des Sozialstaates und eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde und lebenswerte Gesellschaft.

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